MZ Bericht vom Wochenende

Annaburg/Elster - Die Landesliga-Fußballer des SV Eintracht Elster schießen am Sonnabend bei der Reserve des VfL 96 Halle in einer Halbzeit 16 Tore. Das wirft Fragen auf. War Elster so gut? Oder führt die vollständige Wertung des Ergebnisses zu einer Wettbewerbsverzerrung? Fest steht, dass Schiedsrichter Toni Pulst die Begegnung in Halle nach 70 Minuten abgebrochen hat. „Technische Überlegenheit“, führt Roland Gärtner als Begründung an. Elsters Teamleiter fühlt sich zwischen Baum und Borke. „Ich kann den Hallensern, die aufgelaufen sind, keinen Vorwurf machen. Aber ganz ehrlich: Wir wollen Fußball spielen, nehmen eine lange Anfahrt in Kauf und erleben dann so eine Situation.“ Die Eintracht wird drei Punkte bekommen. Ob alle 16 Tore in die Wertung eingehen, bleibt abzuwarten. „Ein Fall für die Ligaleitung“, meint Uwe Rohlik, Trainer der Grün-Weißen aus Annaburg. „Das ist nicht schön, was da passiert. Aber ich kenne die Lage vom VfL nicht, kann mir kein Urteil erlauben, warum dort nur acht Leute auflaufen.“ Rohlik sieht Klärungsbedarf. „Da waren Mannschaften, die haben am Saisonanfang gegen ein komplettes VfL-Team gespielt und knapp gewonnen. Jetzt fallen Tore in Masse. Da nehme ich uns nicht aus. Wir haben auch 9:1 gewonnen.
Gut für das Torverhältnis Und am Ende entscheidet in der Liga vielleicht das Torverhältnis.“ Vieles sieht tatsächlich danach aus. Elster hat sich in der Rückrunde konsequent nach oben gespielt. Der Zweite Zorbau ist nach der Niederlage beim Meister Dölau noch einen Zähler entfernt. Das 16:0 bekommt richtig Gewicht. „Wir können doch nichts dafür“, sagt Roland Gärtner noch einmal. Dass seine Eintracht am Ende noch mehr Treffer hätte erzielen können, verhehlt er nicht. Doch irgendwann sollte es gut sein. Das meinte auch Schiri Toni Pulst. Er entschied nach Regelwerk, als alle Hallenser das Feld verlassen hatten. Ein Spielabbruch ist vorzunehmen, wenn eine Mannschaft weniger als sieben Spieler zur Verfügung hat, steht in den Papieren.
Nur Remis in Annaburg Von Theorie war in Annaburg nichts zu spüren. Im Spiel der Grün-Weißen gegen Liga-Urgestein Rot-Weiß Thalheim ging es hart zur Sache. „Wir haben die Zweikämpfe angenommen. Das 1:7 in Stedten war aus den Köpfen. Die Jungs wollten was reißen“, lobt Uwe Rohlik und erklärt, dass sich das 1:1 für ihn wie ein Sieg anfühle. Nach dem 1:0 von Tim Jonietz (44.), der nach einem Foulspiel selbst den Elfmeter verwandelte, steckten die Grün-Weißen nicht auf. Drei Minuten nach Wiederanpfiff nahm Tobias Unger einen Abpraller sofort volley. Das 1:1 war perfekt. (mz)
Grün-Weiß Annaburg: Kevin Ziebell, Markus Gräbner, Marcus Kalich, Willi Uhlitzsch, Sebastian Lehmann, Johannes Petzold (88. Michael Zerche), Salko Kukuljcic, Florian Klöpping, Philipp Grundmann, Tobias Unger, Toni Dillan
Eintracht Elster: Csaba Juhasz, Felix Röder, Marcus Finke, Kevin Schüler, René Rosenberger, Kay Stephan (46. Alexander Steudte), Pitt Schultz, Pawel Wojciechowski (46. Tony Matthias), Lucas Eduardo Almeida (46. Marcus Furchner), Frank Lehmann, Martin Thauer