VL-Team | Deutlicher Derbysieg vor 630 Zuschauern - MZ-Artikel zum Piesteritz-Spiel

SV Eintracht Elster vs. FC Grün-Weiß Piesteritz 5:1

Eintracht Elster stürmt im Derby gegen 1. FC Piesteritz an die Spitze

Eintracht übernimmt nach einem 5:1-Sieg im Derby gegen Piesteritz die Tabellenführung. 630 Zuschauer sehen drei Treffer von Yannick Schüler.

„Derbysieger! Derbysieger! Hey, Hey, Hey!“, schallt es direkt nach dem Spiel mehrmals über den Rasen. Einen kurzen Moment lang feiern die Männer um Mannschaftskapitän Emanuel Clemens sich selbst und ihren Sieg. Mit 5:1 gewinnt Eintracht Elster zu Hause gegen Grün-Weiß Piesteritz und übernimmt damit die Tabellenspitze der Staffel Nord.

Eckball direkt verwandelt

Als Yannick Schüler in der 63. Minute einen Eckball - mit Hilfe des Piesteritzer Keepers Jan Hanzal, der in dieser Situation eher unglücklich agiert und den Ball schließlich selbst mit dem Knie über die Linie schiebt, - direkt verwandelt, geht ein lautes und erstauntes Raunen durch den Brale-Sportpark. Die Geschichte des Fußballspiels ist zu diesem Zeitpunkt eigentlich längst geschrieben, denn der Treffer des 22-Jährigen markierte bereits das fünfte Elsteraner Tor, das die 630 Zuschauer sehen.

Wie schon in der vorigen Woche beginnt die Elf von Trainer Tobias Klier in der ersten Halbzeit federführend. Mit schnellen Kombinationen und cleveren Steilpässen in die Spitze finden sie immer wieder ihren Weg in den Strafraum der Gäste. Schüler ist es auch, der bereits in der 6. Minute im Strafraum unklug gefoult wird. Obwohl der Ball eigentlich bereits abgespielt ist, tritt ihm Benjamin Witt doch noch in die Beine.

Schiedsrichter Felix-Benjamin Schwermer, der in dem von beiden Teams recht hitzig geführten Derby mit lediglich drei gelben Karten auskommt, ließ in dieser Situation keinerlei Zweifel aufkommen und pfiff sofort Elfmeter. Den Strafstoß verwandelt der Gefoulte selbst in das untere linke Eck. Dem Pressing, welches das heimische Team zu Beginn an den Tag legt, können die Piesteritzer aus dem Volkspark nicht standhalten.

So dauert es bis zur 17. Minute, dass die Gäste überhaupt einmal in die gegnerische Hälfte gelangen und sich einen Eckball erkämpfen. Im direkten Gegenzug demonstrieren die Hausherren, wie schnell es gehen kann. Nach nur drei Stationen bekommt Clemens den Ball im rechten Mittelfeld und nutzt nach kurzem Dribbling eine Lücke in den Abwehrreihen, um einen sehenswerten Steilpass zu spielen. Marc Plewa nimmt den Ball im 16-Meter- Raum auf und verwandelt routiniert und unspektakulär zum 2:0.

Weitere Tore von Marc-Andrè Jürgen (21.) und wiederum Schüler (37.), der mit dem eingangs erwähnten Eckentor insgesamt drei Mal trifft, stellen den 4:0-Halbzeitstand her. Das Piesteritzer Passspiel ist in insbesondere in der ersten Halbzeit viel zu ungenau, so dass ein Spielaufbau praktisch kaum stattfindet. Immer wieder schaffen die sehr eng deckenden Hausherren es, einen Fuß dazwischen zu bekommen. In den zweiten 45 Minuten fangen sich die Gäste etwas und kommen besser zum Zug.

Wirklich gefährlich wird es für die Eintracht aber nur nach Einzelleistungen der Piesteritzer, und so verwundert es kaum, dass der Ehrentreffer durch Kevin Redlich die Folge eines äußerst sehenswerten Dribbling von Abdoul Diallo ist. Diallo spielt im Mittelfeld gleich mehrere Elsteraner aus und kommt aus etwa 18 Meter zum Schuss, der so straff ist, dass Maximiliam Heidel im Tor der Eintracht nur abklatschen kann und beim Nachschuss von Redlich keine Chance mehr bekommt.

FC-Coach lobt Gastgeber

„Elster hat in der ersten Halbzeit sehr stark gespielt und schnell kombiniert“, meint Stefan Neuberg, der gemeinsam mit Carsten Becker das Traineramt in Piesteritz begleitet, „deswegen ist der Sieg auch in dieser Höhe verdient.“ Sein Team habe aber in der zweiten Hälfte besser dagegen halten können. „Da war das ausgeglichener und das Ergebnis auch.“

Preussen als Warnung

Wie schon in der vergangenen Woche erlebten Spieler und Fans zwei unterschiedliche Halbzeiten, so dass selbst Clemens diese Parallelen einräumt. „Wir haben diese Woche über diese zweite Halbzeit gegen Preussen geredet und versucht, es zu verarbeiten“, berichtet er der MZ. Sein Team habe aber diesmal im zweiten Anlauf wieder Probleme gehabt, richtig in Gang zu kommen. „Das war diesmal aber anders. Wir haben uns gegenseitig ganz anders gepuscht. Das war viel Positiver“, freute er sich über den Sieg.

„Das war eine sehr gute erste Halbzeit“, urteilte auch Geschäftsstellenleiter Detlef Stache, „In die zweite Hälfte sind die Jungs nicht richtig reingekommen, aber wir haben das Spiel kontrolliert.“ Auch Klier, der mit dem verletzten Konrad Schramm und Marc Dauter auf zwei wichtige Größen im Mittelfeld verzichten muss, zeigt sich nach dem Spiel optimistisch. „Es war heute viel Bewegung im Spiel, und vor dem Tor waren die Jungs sehr resolut“, so der Trainer.
(Quelle: mz-web.de)