VL-Team | Elster verliert die Spitze in Dessau - MZ-Artikel zum Dessau-Spiel

Eintracht Elster erarbeitet sich viele hochkarätige Chancen und nutzt keine. Die Klier-Elf verliert in Dessau 0:1. Der Gastgeber ist neuer Tabellenführer.

 

Der SV Eintracht Elster hat die Tabellenspitze in der Staffel Nord der Fußball-Verbandsliga wieder abgegeben. Im Schillerpark gelingt der Klier-Elf gegen Dessau 05 trotz mehrerer guter Möglichkeiten kein Treffer. Am Ende müssen sie sich einer sehr kompakt stehenden Dessauer Elf mit 0:1 geschlagen geben.

206 zahlende Fußballfans verfolgen trotz der wenigen Tore ein sehr abwechslungsreiches Spitzenspiel mit etlichen Chancen auf beiden Seiten. Schon in der dritten Minute hat Marc Dauter den Führungstreffer für die Eintracht auf dem Fuß, als er - auch für ihn selbst komplett unerwartet – im Mittelfeld den Ball bekommt und plötzlich nur noch Keeper Konstantinos Samaras, der sich bereits aus dem Tor heraus bewegt, vor sich hat. Ein paar Schritte läuft er noch mit dem Ball, um dann aus etwa 23 Meter Entfernung überlegt abzuziehen.

Nur knapp verfehlt er das lange Eck. Diese Dauter-Chance war gleich zu Beginn schon die zweite Szene, die den Dessauer Fans kurz den Atem nimmt. Oliver Pöllmann ist es, der bei einem Freistoß auf der linken Seite seinen Mitspieler Niklas Heiko Schneider sehr überlegt auf den Flügel bedient, so dass der eine wunderschön platzierte Flanke, die Goalgetter Marc Plewa im Strafraum nur knapp verfehlt, schlagen kann.

Dann aber passiert es. Als in der 14. Minute eine Dessauer Flanke in den Strafraum der Eintracht fliegt, scheint Kapitän Emanuel Clemens, der insgesamt auch am Sonntag seine guten Leistungen in den vergangenen Wochen unterstreicht, klären zu können. Allerdings trifft er den Ball nicht vollends, so dass der im Strafraum relativ steil nach oben fliegt und vor dem frei stehenden Julian Bittner runterkommt. Der Dessauer verliert keine Zeit und versenkt den Ball mit einem sehenswerten Volleyschuss.

Ein Siegtreffer, der zu diesem Zeitpunkt sicher unerwartet kommt, am Ende des Spiels aber durchaus verdient ist. Denn auch die Hausherren sorgen schon in der ersten Halbzeit immer wieder für Gefahr. Insbesondere mit Hilfe von Usman Taiwo, der im Angriff meist nach langen Bällen sowohl auf dem rechten als auch auf dem linken Flügel zu finden ist und durch gekonnte Dribblings zum Abschluss kommt.

Das Elsteraner Team wirkt im Spielaufbau zwar schneller und hier und da vielleicht auch einfallsreicher und explosiver, ist diesmal aber zu ungenau. Oftmals ist es der letzte Pass, an dem es scheitert. Gefährlich wird es zu meist über die linke Seite auf der Schneider eine starke Partie bietet. Schon in den ersten 45 Minuten gelingen ihm gute Flanken und er kann mit gewitzten Körpertäuschungen sich mindestens zwei Mal in den Strafraum dribbeln, um erst dort gestoppt zu werden.

In der 52. Minute kann er eine Flanke aus etwa 15 Meter Entfernung verwerten und schießt knapp über das Tor. Marc-Andre Jürgen bedient den 22-Jährigen nur zwei Minuten später mit einer weiteren sauberen Flanke von rechts, die Schneider per Kopf nur Zentimeter neben das Tor platziert. In der 81. Minute bekommt Schneider gar noch eine Chance, nachdem er sich gegen Sören Barabasch gekonnt behauptet, schlägt er einen letzten Haken und schießt erneut knapp über das Tor.

Durch Taiwo und Lukas Schuhmacher kommen die Dessauer direkt nach der Halbzeit zu zwei ihrer Torschüsse. Beide kann Kevin Ziebell im Elsteraner Tor parieren. In der 68. Minute ist es dann erst Schuhmacher, der erneut am Torhüter scheitert und dann Taiwo, der den Nachschuss hörbar an den Querbalken setzt und damit wohl die beste Chance der zweiten Hälfte für die Dessauer verbucht. Trainer Tobias Klier zeigt sich nach dem Spiel von der Leistung seines Teams angetan.

„Ich bin trotzdem zufrieden. Wir haben ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Das wir hier in Dessau nicht einfach durch marschieren, war von vorn herein klar“, so der Elsteraner Coach. Seine Männer haben sich viele Chancen erarbeitet. „Besonders die zweite Halbzeit war gut“, so Klier. Am Ende habe das berühmte Quäntchen Glück gefehlt, so dass man sich jetzt in Ruhe auf das Heimspiel gegen Barleben vorbereiten kann.

(Bericht: mz-web.de)